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Die kleine Katze, die zu mir passt: Gut sozialisiert?

Im letzten Beitrag haben wir über die Vorüberlegungen geschrieben, die man tätigen sollte, wenn man gerne ein oder mehrere Katzenkinder bei sich aufnehmen würde. Wenn ihr diesen Schritt hinter euch gebracht habt, geht es nun an den weitaus schwierigeren Teil: Wie findet ich nun den Stubentiger, der vom Charakter her am besten zu mir und meiner Familie passt?

Katzenkinder-Teil2b

Die Gene und die Kinderstube

Während natürlich wie bei Menschenkindern auch die Erziehung eine große Rolle spielt, sind einige Charakterzüge allerdings auch angeboren. Wirklich voraussagen lässt sich jedoch nicht, inwiefern der Nachwuchs von ruhigen, freundlichen Katzeneltern ebenfalls ruhig und freundlich wird. Die Chance ist jedoch größer, wenn durch die Eltern und das soziale Umfeld eine entsprechende Entwicklung optimal begleitet wird. Das ist leider auch der Punkt, an dem man sich bei einem Kätzchen aus dem Tierheim oft ein wenig überraschen lassen muss, was das Temperament und Verhalten betrifft.

Die Sozialisierung durch die Eltern beginnt wie bei uns schon im Bauch. Auch die menschlichen Familienmitglieder können hier auf die späteren Katzenkinder positiven Einfluss ausüben, in dem die ungeborenen Katzenkinder schon Streicheleinheiten im Bauch der Mutter erfahren dürfen.

Nach der Geburt ist ebenfalls intensiver Kontakt zu Menschen wichtig, um aus den Kätzchen freundliche Katzen zu machen, die kontaktfreudig auf Menschen zugehen. Dies beginnt am besten direkt nach der Geburt. Dann sind die kleinen Fellnasen zwar noch blind, können aber schon menschliche Gerüche wahrnehmen. Fehlt kleinen Katzen dieser Kontakt, was zum Beispiel manchmal bei Bauernhofkatzen der Fall ist, werden sie bis auf Ausnahmen ihr Leben lang die wilde Komponente in sich haben und eine gewisse Scheu vor Menschen zeigen.

Sucht man sich als Familie mit Kindern eine Katze, ist es am besten, ein Katzenkind zu wählen, welches bereits mit Kindern und auch anderen Haustieren wie etwa Hunden aufwachsen durfte (wichtig ist hier die Phase bis zur 7. oder 8. Woche). Diese Katzen kommen dann in der Regel gut mit dem Familienleben klar und zeigen kein Stressverhalten. Auch sind solche Kätzchen nachweislich kontaktfreudiger und anhänglicher.

Wichtig ist natürlich auch der Kontakt zu anderen Katzen, damit der Nachwuchs alles lernt, was man als Katze eben wissen und können muss. Auch die Erziehung durch die Katzenmutter ist hier nicht zu unterschätzen, da sie bei Ungezogenheit die Kätzchen auch entsprechend in die Schranken weist, was die spätere Frustrationstoleranz der Katze positiv beeinflusst. Katzenkinder sollten deshalb nicht eher als mit 12 Wochen von der Mutter getrennt werden, da nur so gewährleistet ist, dass die Sozialentwicklung ungestört ablaufen kann. Entgegen landläufiger Meinungen ist durch eine frühere Trennung die Bindung an den Menschen eher schlechter als besser ausgeprägt.

Draufgänger oder Couchkartoffel?

So wie bei uns Menschen auch gibt es verschiedene Charaktertypen bei Katzen. Für die reine Wohnungshaltung sollte man sich am besten ein wenig in Richtung der oben genannten „Couchkartoffel“ orientieren. Selten sind Katzen extrem aktiv, spielfreudig UND möchten dann noch die ganze Zeit gestreichelt und herumgetragen werden. Meist tendieren sie in eine der beiden Richtungen. Die Couchkartoffeln sind hier die bessere Wahl für die reine Wohnungshaltung, was nicht heißt, dass sie nicht ebenfalls gerne spielen und ihre Auslastung brauchen.

Neben den sehr gut sozialisierten Katzen, die auch selbst die Initiative ergreifen und auf ihren Menschen zugehen, gibt es auch noch die Stubentiger, die etwas zurückhaltender sind oder gar mit Angst auf Menschen reagieren. Katzen dieses Typs sind oft eine große Herausforderung und nicht unbedingt der Inbegriff einer Schmusekatze. Hier sollte man vor allem in einem Haushalt mit Kindern im Sinne der Katze handeln und sie nicht zu einem Zusammenleben zwingen.

Im Teil 3 unserer kleinen Serie gibt es ganz konkrete Tipps, wie man direkt vor Ort testen kann, ob der kleine Stubentiger eine gute Kinderstube hatte und eine kleine Checkliste zum Ausdrucken: Zu Teil 3.

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